Das 150-Millionen-Euro Projekt soll noch im September starten.
Die Stadtverwaltung Minden hat am gestrigen 26. August die Baugenehmigung für den neuen „EDEKA Campus“offiziell erteilt. Dieser soll den veralteten Komplex von 1964 ersetzen. Über die Jahrzehnte des Wachstums ist der der momentane Standort zu klein geworden und zwölf Einzelstandorte kompensierten dies. Auf dem neuen Gelände zwischen Wittelsbacherallee und Hahler Straße sollen diese zusammengeführt werden. Der Startschuss eines der laut Stadtverwaltung größten Baumaßnahmen der vergangenen 20 Jahre ist bereits für den September angesetzt. Bis 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Regionalgesellschaft investiert rund 150 Millionen Euro in das Großbauprojekt.
Dem Gründungsstandort treu
„Der Bau unserer neuen Unternehmenszentrale ist ein klares Bekenntnis zu Minden, wo vor mehr als 100 Jahren die Wiege unserer Genossenschaft stand“, konstatiert Mark Rosenkranz, Vorstandssprecher der EDEKA Minden-Hannover. Gemeinsam setzte man den Baubeginn schon in den September, denn es liege viel Arbeit vor ihnen, die aber langfristigen Erfolg versprechen und weiteres Wachstum bringen soll. Auch Bürgermeister Michael Jäcke ist hocherfreut über das Bekenntnis der Edeka zum Gründungsstandort. Die neue Unternehmenszentrale stärke den Wirtschaftsstandort Minden, sei eine Investition in die Zukunft, „denn er wird nicht nur architektonisch sondern auch konzeptionell wegweisend sein.“ Zudem schaffe das Projekt zahlreiche neue Arbeitsplätze. Schon während der Bauphase profitieren viele regionale Handwerks-Unternehmen.
Ein ebenso effizienter wie zukunftsträchtiger Campus
Rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig in dem 55.000 Quadratmeter großen EDEKA-Campus ihren Arbeitsplatz haben. Der Neubau selbst besteht aus fünf quadratischen, viergeschossigen Gebäuden, die durch eine Magistrale verbunden sind. Auf dem Gelände sind zudem ein Parkhaus, Fahrradparkplätze, ein Wirtschaftsgebäude sowie Grünflächen geplant. Die dafür erforderlichen Abrissarbeiten der ehemaligen Lagerhallen auf dem rund 123.000 Quadratmeter großen Gelände sind weitgehend abgeschlossen. Rund 90.000 Tonnen Bauschutt mussten abgetragen und zerkleinert werden.
Der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian zeigte sich von der schnellen Abwicklung begeistert. Nachdem die Edeka im März 2021 den 72 Aktenordner umfassenden Bauantrag für den Hauptkomplex und acht identische Sätze für die notwendige Beteiligung der anderen Dienststellen und Behörden in der Stadtverwaltung eingereicht hatte, konnte von nur sechs Monaten die Baugenehmigung für für den barrierefreien Neubau der Unternehmenszentrale mit Nebengebäuden Campus erteilt werden. Ein zweiter Antrag Parkhaus mit Fahrrad-Parkhaus in der abschließenden Bearbeitung, könne aber wohl in Kürze erteilt werden.
Ein Rückblick:
Bereits 1920 legten 30 Kolonialwarenhändler den Grundstein für den Unternehmensverbund EDEKA Minden-Hannover mit dem Zusammenschluss zu einer Genossenschaft EDEKA Minden eG. Dafür trafen die sich am 24. November in der Gaststätte „Zum grünen Wenzel“. Heute 100. Jahre später blickt die Regionalgesellschaft auf 580 Genossenschaftsmitglieder.
In 100 Jahren Unternehmensgeschichte ist vieles passiert. Während sich die Mitgliederzahl zu 1934 schon auf zehn Mitglieder verringerte, hatte sie sich bis 1938 schon wieder auf 40 Mitglieder verstärkt. Über den Krieg hatte die EDEKA Minden natürlich auch zu kämpfen. Doch mit der Rückkehr des Geschäftsführers Georg Teichmann 1949 aus der Kriegsgefangenschaft ging es mit einem Umsatzwachstum von 1949 bis 1951 von 3,6 auf 7,9 Millionen D-Mark wieder bergauf. Es gab den Zusammenschloss zu EDEKA Minden-Osnabrück 1961, die Einrichtung einer eigenen Zentral-Fleischerei 1967, Schäfer wird als Bäckerei 1974 integriert, Bauerngut startet 1987 das Marken-Fleischprogramm und man gründet 1995 die EDEKA Minden-Hannover Stiftung zum 75. Jubiläum.