Die Meinungsforscher von Civey haben im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML) untersucht, welches Verhältnis die deutsche Bevölkerung zur modernen Landwirtschaft hat. Demnach halten 87 Prozent der Befragten die Landwirtschaft wichtig für die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. Abgefragt wurden in der repräsentativen Online-Umfrage auch Meinungsbilder zur modernen Landwirtschaft und zu deren zukünftigen Ausrichtung.
Vorrangiges Ziel: Lebensmittelversorgung sichern
„Die Lebensmittelversorgung zu sichern, gerade jetzt während der Corona-Pandemie, ist eine zentrale Aufgabe der Landwirtschaft“, sagt Henrik Tesch, geschäftsführender Vorstand vom Forum Moderne Landwirtschaft. „Das sehen auch 87 Prozent der Deutschen so. Das bestärkt uns darin, der Landwirtschaft noch mehr Wertschätzung in der Bevölkerung zu verschaffen. Schließlich ist sie maßgeblich daran beteiligt, dass wir qualitativ gute und sichere Lebensmittel tagtäglich bekommen“, ergänzt Tesch. Neben der Versorgung wurde auch das Meinungsbild der deutschen Bevölkerung zur modernen Landwirtschaft abgefragt. 63 Prozent gaben dabei an, dass moderne Landwirtinnen und Landwirte vor allem auf das Wohl ihrer Tiere achten. 56 Prozent sind der Meinung, dass sie ihre Böden nachhaltig bewirtschaften. 41 Prozent sehen den modernen Landwirt dabei als einen wichtigen Bestandteil der Gesellschaft an.
Auch die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft in Deutschland wurden abgefragt. 48 Prozent der Befragten gaben dazu an, dass der Fokus künftig mehr auf nationalen Lebensmitteln liegen werde und weniger auf Importen. 40 Prozent sehen auch hier die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung als einen wichtigen Punkt.
Landwirtschaft steht bei Verbrauchern in der Kritik
Die Landwirtschaft steht bei Verbraucherinnen und Verbrauchern auch in der Kritik. Laut der Civey-Umfrage liegt das vor allem am mangelnden Wissen vieler Verbraucher rund um die Landwirtschaft (48 Prozent). Aber auch am Fehlen von persönlichen Erlebnissen mit Landwirten (26 Prozent). Tesch: „Die Lücke zwischen Stadt und Land wird immer größer. Das zeigt sich auch deutlich in den Umfrageergebnissen.“ Rund die Hälfte der Befragten gab an, dass wenig Wissen zur Landwirtschaft der Hauptgrund für eine kritische Haltung gegenüber der Landwirtschaft sei. „Dem wollen wir mit aktiver Kommunikation in den sozialen Medien, durch Events oder aber auch Vor-Ort-Aktionen entgegenwirken – auch mit Hilfe unserer AgrarScouts. AgrarScouts sind junge Landwirtinnen und Landwirte, die transparent und offen die moderne Landwirtschaft darstellen.“, ergänzt Tesch.
Artgerechte Tierhaltung steht oben auf Prioritätenliste
Geht es um die Zukunftsvision zur modernen Landwirtschaft, so spielen vor allem die Bereiche artgerechte Tierhaltung (83 Prozent), nachhaltiges Wirtschaften (72 Prozent), die Sicherung der Artenvielfalt (64 Prozent) sowie der Einsatz von innovativer Technologie (49 Prozent) eine große Rolle. „Die moderne Landwirtschaft in Deutschland entwickelt sich ständig weiter. Nachhaltigkeit, Innovation und Versorgungssicherheit beschäftigt die Branche sehr“, erläutert Tesch. Und ergänzt: „Wir als Forum für die moderne Landwirtschaft sehen es positiv, dass auch die deutsche Bevölkerung sich immer mehr mit diesen Themen beschäftigt, wenn es um Landwirtschaft geht.“
Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) sucht aktiv den Dialog zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Damit will das FML Brücken bauen zwischen Stadt und Land – und Lücken zwischen beiden Seiten schließen.