Nachdem Haribo sein Werk im sächsischen Wilkau-Haßlau aus Wirtschaftlichkeitsgründen im November schloss, scheint es jetzt eine Nachfolge für den Standort zu geben. Martin Dulig, Sachsens Wirtschaftsminister, berichtete über Interesse des Haribo-Konkurrenten Katjes für das Objekt
Kauf müsse geprüft werden
Dulig sprach von vielen guten und intensiven Gesprächen mit der Geschäftsführung von Katjes. Das Unternehmen aus Emmerich am Rhein (NRW), das ebenso wie Haribo Fruchtgummi und Lakritze herstellt, könne ggf. die gegebene Infrastruktur nutzen. Eine Unternehmenssprecherin teilte gegenüber Bild mit: „Ich kann das Interesse von Katjes und unserem geschäftsführenden Gesellschafter Bastian Fassin an dem Haribo-Werk in Wilkau-Haßlau bestätigen. Nun müssen aber zunächst mal die Verhandlungen beginnen. Es gilt auch zu prüfen, ob die Produktion unserer rein vegetarischen Produkte in dem Werk in Sachsen umsetzbar ist.“ Laut dpa seien der Minister und Katjes durch den SPD-Chef Norbert Walter-Borjans und die frühere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zusammengekommen.
Dulig: „Das ist eine Perspektive, die gut ist – für die Beschäftigten und für den Ort“
Geschichte der Süßwarenproduktion könnte fortgesetzt werden
Im sächsischen Wilkau-Haßlau wurden schon zu DDR Zeiten Süßwaren produziert. 1990 übernahm Haribo das Wer und produzierte hier neben vier weiteren Standorten in Deutschland seine Gummibärchen und weitere Fruchtgummisorten. Ende vergangenen Jahres zeigte allerdings eine Wirtschaftlichkeitsprüfung, dass das Werk nicht mehr effizient genug seie. Für eine Weiterführung müssten zu hohe Investitionen aufgewendet werden. Im November fiel der Entschluss das Werk zu schließen. Für die dort beschäftigten 150 Mitarbeiter sollten sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Einige könnten in den anderen Werken weiterbeschäftigt werden.
Das Land Sachsen kritisierte die recht spontane Entscheidung. ES forderte die prüfung von Alternativen zur Schließung, die letztendlich jedoch nicht gegeben waren. Auch die Mitarbeiter demonstrierten im Dezember gegen die Schließung. Der Geschäftsführer Produktion und Technik von Haribo Deutschland Michael Molsberger begründete den Schritt: „Wir streben an, unsere marktführende Position im Fruchtgummi- und Lakritzmarkt weltweit auszubauen. Dafür benötigen wir mit Blick auf die sich rasch ändernden Marktanforderungen ein hochmodernes Produktionsnetzwerk und effiziente Lieferketten.“