Die Tourismusbranche erleidet nie dagewesen Umsatzeinbrüche. Das Gastrogewerbe hält sich mit Take-away und Lieferservice am Leben. Ein Großteil des Einzelhandels steht am Rande des Abgrunds zu Insolvenz und Pleite. Der Lebensmitteleinzelhandel hingegen macht Rekordumsätze. Das Marktforschungsunternehmen GfK hat anhand einer Analyse Zahlen, wie die Wirtschaft Woche bekannt gab.
Während alles zusammenzubrechen scheint – Lebensmittelhandel boomt
Kurzarbeit bei den einen – Vollbeschäftigung bei Supermärtken und Discountern. In der Pandemie sind viele aufgrund der Corona-Krise arbeitssuchende bei den großen Lebensmittelhändlern untergekommen. Denn: die machen Rekordumsätze und benötigen in dieser Boomphase das Personal. Laut der GfK-Studie, die die Wirtschafts Woche kommunziert, habe der Lebensmittelhandel in Deutschland im Januar allein im Vergleich zum Dezember 2020 17 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu 2019 hat 2020 ein Plus von elf Prozent gemacht. Somit „kann sich der Lebensmittelhandel über das beste Jahr sein Menschengedenken freuen“, wird ein GfK-Experte zitiert.
Die Umsatzverteilung unter den Händlern ist allerdings unterschiedlich. So sollen Umsätze nach Angaben der Studie (stets im Vergleich 2019 zu 2020) bei Drogeriemärkten um 4,3 Prozent gewachsen sein, bei Discountern um 8,8, bei SB-Häusern um 10,2 und bei den klassischen Supermärkten um 16,7 Prozent. Allein die Selbstversorgung, bspw. durch das Kochen zu Hause, brachte in der Weihnachtszeit ein Mehr von 25 Prozent bei den Vollsortimentlern ein.
Fleisch und Milch sind Absatzgewinner
Unter den meistgekauften Artikeln in dieser Hochphase sind Fleisch und Milch zu finden. Besonders Frischfleisch konnte im Vergleich zum Vorjahr 2020 ein ganzes Viertel zulegen. Auch Milch – insebsondere H-Milch – verzeichnete ein enormes Plus. Das spiegelt auch die Haltung zum Vorratskauf in der Pandemie wieder.
Hochphase lässt 2021 wieder nach
Die Experten sehen dem Bericht zufolge allerdings kein fortlaufendes Hoch. Sie meinen, 2020 wird sich die Lage normalisieren. Der „Basiseffekt“ setze ein und die Kaufkraft lasse aufgrund der sich immer stärker bemerkbar machenden privaten wirtschaftlichen Einbrüche in der Krise nach.