In den vergangenen Tagen hat die Rewe-Group einige Mitteilungen gemacht, mit welchem Mitteln sie der Plastikflut entgegentreten kann. Das geht beispielsweise mit dem VErzicht von Plastikdeckeln auf den Joghurtverpackungen. Stattdessen bietet Penny wiederverwendbare Deckel an. Außerdem testet Rewe in Köln ein Mehrwegsystem an der Salatbar. Vor allem begrüßt das Unternehmen aber auch den Schritt, ausgewählte Plastikartikel wie Strohhalme und Einwegbesteck zukünftig zu verbieten.
Die REWE Group begrüßt ausdrücklich die Entscheidung über das EU-Verbot ür ausgewählte Einweg-Plastikartikel des Bundestages
Hans-Jürgen Moog, Bereichsvorstand Ware Handel Deutschland sagt: „Wir haben bereits 2018 als erster Einzelhändler in Deutschland bei Rewe, Penny und Toom Baumarkt beschlossen, im Folgejahr flächendeckend keine neue Ware zu ordern und nur noch die Restbestände an Plastikhalmen in unseren insgesamt knapp 6.000 Märkten zu verkaufen. Damit spart die Rewe-Group in ihren Märkten über 42 Millionen Einweg-Plastikhalme pro Jahr ein. Seit dem Frühjahr 2019 bieten wir Alternativen aus FSC/PEFC zertifiziertem Papier, Weizengras oder Edelstahl in unseren Sortimenten an. Im Dezember 2019 haben wir dann damit begonnen, auch Plastikeinweggeschirr und -teller sukzessive durch nachhaltige Varianten wie Holz, Zuckerrohr oder Papier zu ersetzen, zudem haben wir auch Mehrweglösungen unter Eigenmarke eingeführt.“
Die nachhaltige Gestaltung von Verpackungen hat die REWE Group in einer übergreifenden Strategie verankert. Darin strebt das Unternehmen an, sämtliche Eigenmarkenverpackungen bis 2030 zu 100 Prozent umweltfreundlicher zu gestalten.
Beispiele für weitere plastikreduzierende Maßnahmen sind folgende Neuerungen:
Penny entgegnet mit Mehrwegdeckeln der Plastikflut
Penny verzichtet seit Anfang September bei allen Joghurt-Eigenmarken im 500g-Becher – rund 18 Millionen – auf den zusätzlichen Plastikdeckel. Damit spart der Discounter pro Jahr mehr als 50 Tonnen Plastik ein. Damit die Kunden den geöffneten 500g-Joghurtbecher bequem und hygienisch wieder verschließen können, verkauft Penny ab sofort lebensmittelechte und spülmaschinenfeste Mehrwegdeckel aus Platin-Silikon. Den Auftakt machen verschiedene Penny-Naturjoghurts (0,1%, 1,5%, und 3,5%) sowie unterschiedliche Sorten Skyr der Eigenmarke Elite. Um den Kunden die Umstellung zu erleichtern bot Penny bereits seit 1. Juni dieses Jahres stabilere Gratisdeckel an, die nun durch die wiederverwendbaren Deckel abgelöst werden.
Darüber hinaus strebt Penny an, sämtliche Eigenmarkenverpackungen auf den Prüfstand zu stellen, um Verpackungen wo möglich zu vermeiden, zu reduzieren oder umweltfreundlicher zu gestalten und folgt damit dem strategischen Ziel des Mutterkonzerns Rewe-Group.
Rewe testet in Köln Mehrwegsystem für Salatbar
Rewe bietet seinen Kunden künftig ein kostenloses Mehrwegsystem für die Salatbar an. Kooperationspartner ist das Kölner Start-up Vytal. Das auf die besonderen Anforderungen für Supermärkte angepasste Konzept wird zunächst an fünf Standorten in Köln getestet. Auftakt ist im Rewe-Markt am Barbarossaplatz/Salierring. Convenience-Speisen sind der größte Verursacher von To-Go-Müll in Deutschland. Der Großteil entfällt auf Schalen, Boxen, Becher und Teller, die zum Transport von Essen einmalig verwendet werden. Da die Förderung von Mehrwegalternativen eine zentrale Säule der Rewe-Verpackungsstrategie ist, ist die Einführung einer Mehrweglösung für die immer beliebter werdenden Salatbars ein konsequenter Schritt in der Umsetzung der ambitionierten Ziele.
Pfandfreie, tropfsichere Schalen vermeiden neues Plastik
Zentrales Element des Vytal-Mehrwegsystems ist eine stabile und ästhetische Kunststoff-Schale, die sich mit dem dazugehörigen Deckel auslaufsicher verschließen lässt. Die Schale hat ein Volumen von 1.250 ml, ist spülmaschinenfest und für die Mikrowelle geeignet. Die Besonderheit: Das System funktioniert ganz ohne Pfand. Außerdem sind die Ausgabe und die Rückgabe der Mehrwegbehälter extra einfach gehalten. Rewe erklärt zudem an den Geräten deren Handhabung auf sehr verständliche Weise. Die Abwicklung der Ausleihe läuft über die kostenlose Vytal-App. Wer diese nicht nutzen möchte, für den offeriert das System zwei alternative Wege, an die Schale zu kommen.
Vytal bietet komplett durchdachtes Nachhaltigkeitskonzept
Die konsequente Nachhaltigkeitsperspektive des Start-ups zieht sich durch das komplette Konzept. So lässt Vytal die gebrauchten Schüsseln per E-Lastenrad abholen und ortsnah professionell reinigen, um kurze Transportwege zu gewährleisten.
„Das Ziel, Verpackungsmüll zu vermeiden und zu reduzieren, hat in unserer Verpackungsstrategie hohe Priorität. Gleichzeitig wünschen sich immer mehr Kunden verzehrfertig zubereitete Speisen und Snacks verbunden mit der Möglichkeit, diese mitzunehmen, um sich etwa für unterwegs oder die Mittagspause zu versorgen. Da die Produkte für diesen Zweck geschützt und transportabel sein müssen, steigen die Verpackungsmengen. Umso wichtiger ist es für uns, auf echte Systemumstellungen zu setzen, um Verpackungsmüll trotz sich verändernder Konsumtrends konsequent und systematisch zu vermeiden. Wir freuen uns sehr mit Vytal jetzt eine smarte Mehrweg-Alternative zu testen, die es uns ermöglichen kann, diese Herausforderung ein Stück weit aufzulösen“, sagt Pia Schnück, die für dieses Nachhaltigkeitsprojekt im Warenbereich von Rewe verantwortlich ist.
„Wir wollen Mehrweg so einfach machen wie Einweg“, erklärt Sven Witthöft, Mitgründer des Start-ups Vytal, die Geschäftsidee. Denn nur mit Mehrweglösungen, lassen sich Müllberge reduzieren. Unsere Vision ist, dass in fünf Jahren alle Kunden, die Essen mitnehmen oder sich liefern lassen wollen, dies machen können, ohne Verpackungsmüll zu produzieren. Das ist natürlich nur möglich, wenn möglichst viele Verbraucher und gastronomische Anbieter bei unserem offenen System mitmachen. Wir freuen uns daher sehr, auf diesem Weg mit Rewe einen großen Partner an unserer Seite zu haben, der an unser Ziel und unser Konzept glaubt.“
Bereits jetzt hat das Start-Up mehr als 150 Partner, unter anderem in Köln, Berlin, Hamburg, München und Freiburg, und expandiert stark. Bundesweit verfügen rund 2.200 Rewe -Märkte über eine Salatbar, die jährlich millionenfach von unseren Kunden genutzt werden – Tendenz steigend.
So funktioniert das System
Vytal räumt seinen Kunden bequeme 14 Tage Zeit für die kostenlose Rückgabe ein. Die Schale muss bei Rückgabe innerhalb von 24 Stunden nicht gespült, sondern nur dicht verschlossen, vollständig entleert und grob gereinigt sein. Bei einer längeren Ausleihe wird der Kunde gebeten, die Schale einmal kurz mit kaltem Wasser auszuspülen. Für die Rückgabe im ReweMarkt, steht eine gesonderte Rückgabestation bereit. In nur wenigen Schritten erfolgt die Rückgabe: Der Kunde scannt den QR-Code auf dem Schalen-Deckel, öffnet die Schiebetür der Rücknahmestation, legt die Schale ein und schließt die Schiebetür wieder. Das Gerät überprüft, ob die Schale leer und mit Deckel zurückgegeben wurde. Ist dies der Fall, wird die Schale aus dem Kundenkonto ausgebucht und der Kunde erhält eine Rückgabebestätigung auf sein Handy.
Grundsätzlich kann der Kunde die geliehene Mehrwegschüssel auch bei jedem anderen Partner, der mit Vytal zusammenarbeitet, zurückgeben. Die Vytal-App zeigt alle teilnehmenden Anbieter an. Wer den Service erst mal testen will, ohne die Vytal-App installieren zu müssen, kann am Display der Ausgabestation seine Mobilfunknummer eingeben. Der Kunde erhält dann eine SMS mit einem Code, den er im Display eingibt und bekommt dann eine Schale über das Ausgabefach des Geräts. Über die Handynummer können insgesamt drei Schalen ausgeliehen werden.