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EDEKA Bergmann: Kooperation zu samenfestem Obst und Gemüse

EDEKA Bergmann optimiert sein regionales Bio-Gemüsesortiment. Seit Kurzem kooperiert das Unternehmen mit dem Demeter- und dem Bioland-Verband und hat in gemeinsamen Gesprächen, auch hinsichtlich der Bedientheke in der Obst- und Gemüseabteilung in dem Markt an der Saline für loses Bio-Obst und Gemüse, eine Idee entwickelt. Die Vertreter des Demeter-Verbandes brachten die samenfesten Sorten zur Sprache und EDEKA Bergmann war direkt begeistert davon, das Thema zu forcieren. „Daraufhin haben wir dieses nachhaltige ‚Projekt‘ unseren regionalen Bio-Partnern vorgeschlagen. Der Hof Brummelkamp, der Bauckhof Amelinghausen und die Loewe-Stiftung sind nun Teil der Kooperation“, beschreibt Abteilungsleiter Obst und Gemüse im Loewe-Center Florian Drewes. Diese neue Kooperation fruchtet – im wahrsten Sinne des Wortes.

Bauckhof

Der Bauckhof in Amelinghausen beteiligt sich an der Kooperation

Loewe-Stiftung
Auch die Loewe-Stiftung ist dabei …
Hof Brummelkamp
… ebenso wie der Hof Brummelkamp

Was sind eigentlich samenfeste Sorten?

Samenfeste Sorten entstehen in der biologisch-dynamischen Züchtungsarbeit durch die traditionelle Selektion. Das heißt: Samen werden nicht aus verschiedenen Sorten zusammengezüchtet, sondern von besonders gut entwickelten Pflanzen weiterverwendet.

Beispiel Möhren: Die köstlichsten Möhren werden eingelagert und im nächsten Frühjahr neu gepflanzt. Die daraus  entstehenden Doldenblüten weisen nach der Befruchtung das kostbare „elterliche“ Saatgut auf, das im darauffolgenden Jahr erneut ausgesät werden kann – eine natürliche Selektion, in der immer die vorangegangen Pflanze mitwirkt.

Wieso gibt es immer weniger samenfestes Saatgut?

Samenfestes Saatgut ist zwar reproduzierbar und hat eine gigantische Sortenvielfalt, es ist aber auch anfälliger für Schädlinge. Hybridsorten sind hingegen extra so gezüchtet, dass sie nicht von bestimmten Schädlingen angefressen werden.

Das Verlangen des Menschen, die Natur kontrollier- und berechenbar zu machen, führt zu immer weniger samenfestem Saatgut auf dem Markt. Hybride sind leichter anzubauen und zu pflegen, daher ergeben sie insgesamt mehr Ertrag pro Fläche, Gemüse wird billiger. Jedoch greifen die Saatgut-Konzerne dem Bauern dafür auch jedes Jahr erneut in die Tasche und zerstören durch die Monokulturen unsere Umwelt.

Wieso möchten Bergmanns samenfeste Sorten anbieten?

Das heute meist verwendete Saatgut ist sogenanntes F1-Hybridsaatgut. Es wurde gezüchtet, um maximale Resilienz, Lagerfähigkeit und Ertrag zu gewährleisten. Das Saatgut dieser Pflanzen kann aber – im Gegensatz zu traditionellem Saatgut – nicht wieder ausgesät werden. Somit entsteht eine Abhängigkeit der Bauern von den großen Saatgutkonzernen. So machen drei Konzerne heute allein über 50 Prozent des gesamten weltweiten Saatgut-Umsatzes aus. Des Weiteren gehen Vielfalt undregional angepasste Individualität so schrittweise verloren. Das ist nicht im Sinne der Bio-Landwirte und auch nicht von EDEKA Bergmann.

Laut Studien der Welternährungsorganisation gibt es bereits heute im Vergleich zum Jahr 1900 drei Viertel weniger Gemüse-, Obst- und Getreidesorten. „Wir von EDEKA Bergmann wagen einen Schritt in eine andere Richtung. Nach dem gemeinsamen Gespräch mit Demeter und unseren regionalen Bio-Partnern stellen wir Ihnen diesen Herbst unser erstes regionales Sortiment samenfester Gemüsesorten in Bioland- und Demeter-Qualität vor!“, freut sich Meike Bergmann riesig über diesen Schritt.

 

Welche Sorten sind samenfest?

Die Loewe-Stiftung bringt beispielsweise samenfeste Rote und Gelbe Beete, Zwiebeln rot und gelb, Bundmöhren, Hokkaido und gestreifte Bete in die Bergmann-Märkte, der Hof Brummelkamp liefert Salate, Hokkaidos, Möhren, Schwarzkohl, Gelbe Bete, Sellerie, Ringelbete, schwarzen Rettig und Mangold. „Der Hof Brummelkamp hat mittlerweile sogar Hokkaidos hervorgebracht, die aus eigens auf dem Hof erzeugtem Saatgut gewachsen sind. Direkter und nachhaltiger geht es nicht“, fügt Florian Drewes begeistert hinzu.