Der Ökolandbau in Niedersachsen wächst. Im Mai 2020 haben die niedersächsischen Landwirte für deutlich mehr Flächen als im Jahr zuvor Öko-Prämie beantragt. Den größten Flächenzuwachs verzeichnet demnach der Landkreis Diepholz mit 1.760 ha. Es folgen die Landkreise Wolfenbüttel mit 1.240 ha und Lüneburg mit 990 ha. Auf Platz vier der Wachstumsgewinner ist der Landkreis Emsland mit 951 ha neuer Öko-Fläche im Mai 2020. Der Grund des Öko-Flächenwachstums im Landkreises Emsland sind 25 neue Bio-Betriebe. Das ist die höchste Anzahl an neuen Bio-Betrieben in einem niedersächsischen Landkreis. Das sind besonders viele Geflügel haltende Betriebe.
Kunden kaufen mehr Bio-Eier
„Die Nachfrage nach Bio-Eiern steigt. Und die Infrastruktur mit Packstellen, Verarbeitungsbetrieben und Geflügelschlachtereien ist in der Region Emsland besonders gut“, sagt Carolin Grieshop, Geschäftsführerin des Kompetenz-zentrums Ökolandbau Niedersachsen, das
die Daten auswertet. „Es ist für Betriebe attraktiv, die Legehennenhaltung umzustellen oder ihren Betrieb um Öko-Legehennen zu erweitern. Dort, wo die Strukturen passen und die Abnahme gesichert ist, wächst der Ökolandbau am stärksten, und Öko-Tierhaltung zieht
Öko-Ackerbau nach sich.“
Wendland bleibt Spitzenreiter
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat 220 Hektar neue Öko-Fläche dazu bekommen. Der Öko-Anteil beträgt jetzt 16,7 Prozent. Der Landkreis hält weiterhin den Spitzenplatz unter den niedersächsischen Landkreisen. An zweiter Stelle steht der Heidekreis. Er hat einen
Öko-Anteil von 12,6 Prozent. Dann folgt der Landkreis Lüneburg mit 12,1 Prozent Öko-Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche.
Stagnation im Westen aber Bewegung im Emsland
Abgeschlagen bleiben die Landkreise im Westen Niedersachsens: Der Landkreis Cloppenburg hat 0,8 Prozent Öko-Fläche (Mai 2019: 0,6 Prozent), der Landkreis Vechta 1,1 Prozent Öko-Fläche (Mai 2019: 1,2). Die Grafschaft Bentheim bleibt bei 0,9 Prozent Öko-Fläche stehen. Der
starke Flächenzuwachs im Landkreis Emsland von 951 ha durch die 25 neuen Betriebe zeigt sich jedoch in einem deutlichen prozentualen Anstieg von 1,1 Prozent Ökolandbau im Mai 2019 auf 1,6 Prozent im Mai 2020. Es sind nicht nur die hohen Pachtpreise, die es dem Ökolandbau
im Westen Niedersachsens schwer machen. Es wurden in den Regionen mit intensiver Viehhaltung wie den Landkreisen Cloppenburg und Vechta auch wenig neue Öko-Ställe gebaut.
Offizielle Ökolandbauzahlen 2019
Niedersachsen hatte 2019 insgesamt 120.675 ha ökologisch bewirtschaftete Fläche. Das ist eine Steigerung gegenüber 2018 um rund 13.000 Hektar oder zwölf Prozent. Das Land hat 4,7 Prozent Öko-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Der Bundesdurchschnitt
sind 9,7 Prozent. In Niedersachsen wirtschafteten im vergangenen Jahr 2.115 Landwirte ökologisch, das sind 6,0 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 12,9 Prozent. Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und
Ernährung (BLE) 2020