Angetrieben durch stetig wechselnde Ernährungstrends zeigt der Food & Beverage-Markt trotz seiner Größe eine gewisse Dynamik. Wie es mit der klassischen Rollenverteilung beim Kochen aussieht, wie es um Bio- und Fair-Trade-Produkte bestellt ist, welche Medienkanäle in der Markenkommunikation besonders gut funktionieren und wie Werbemotive aus dem Food & Beverage-Segment wahrgenommen werden, dokumentiert der aktuelle Food-Report der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK).
Stabiles Markenbewusstsein, abnehmende Preissensibilität
Im stark umkämpften Lebensmittelmarkt lässt sich eine stabile Markenorientierung und eine tendenziell abnehmende Preissensibilität beobachten. Die Markenorientierung der Verbraucher ist dabei stark von der Produktkategorie abhängig. Diese gilt vor allem für Getränke wie Bier, Wein und Spirituosen, aber auch für Kaffee und Tee. Acht von zehn Verbrauchern bleiben bei einer Marke, wenn sie zufrieden mit ihr sind. Essen spielt generell für zwei Drittel der Deutschen eine große Rolle im Leben. Die Mehrheit bezeichnet sich selbst als Genießer. Idealerweise sind die Gerichte möglichst schnell zubereitet und dabei ausgewogen, gesund und aus regionalen Zutaten.
Immer mehr Männer kochen regelmäßig und gerne!
Mit der Haushaltsführung verbundene Aspekte wie Ernährung und Kochen sind zwar nach wie vor (eher) Frauensache (79,2 Prozent), aber der Männeranteil bei der Haushaltsführung hat seit 2013 um 34 Prozent zugenommen und liegt damit aktuell bei 35,5 Prozent. Fast die Hälfte (46,7 Prozent) der Männer bereitet mindestens mehrmals wöchentlich warme Mahlzeiten zu, und ein Drittel (33,1 Prozent) von ihnen kocht grundsätzlich sehr gern – Tendenz steigend. Grundsätzlich haben beide Geschlechter eine Vorliebe für das Kochen von Gerichten, die schnell gehen. Außerdem probieren Frauen und Männer beim Kochen gerne neue Gerichte aus – dazu passt auch das steigende Interesse an Artikeln rund um die Themen Ernährung, Kochen und Rezepte in Zeitschriften bei beiden Geschlechtern.
Ausgeprägtes Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher
Ein weiterer Trend ist das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher – so achten 41 Prozent der Verbraucher bei Lebensmitteln auf Prüf-/Qualitäts-/Biosiegel und 28 Prozent kaufen gezielt Natur- und Bioprodukte. Insgesamt befolgen aber durchschnittlich drei Viertel der Deutschen keinen spezifischen Ernährungsstil, essen somit „ganz normal“. Obwohl es mittlerweile ganze Supermarktregale voller glutenfreier Lebensmittel gibt, ist der Anteil an Personen, die diesen Ernährungsstil haben, mit 0,5 Prozent sehr klein.
„Sag mir, wo Du einkaufst, und ich sag Dir, was Du isst“. Ein Vergleich der Haupt-Einkaufsstätten nach Ernährungsstil bringt folgende Erkenntnisse zutage: Fast jeder vierte (23 Prozent) Bio-Supermarktkäufer isst fleischlos bzw. -reduziert. Bei den Discount-Käufern liegt dieser Anteil nur bei sieben Prozent – das entspricht in etwa dem Bevölkerungsdurchschnitt. Auch andere Ernährungsstile wie z.B. Vollwertkost oder kalorienreduzierte Ernährung sind bei Bio-Supermarktkäufern deutlich ausgeprägter.
Aber der Trend (seit 2013) insgesamt deutet auf einen gesünderen Lebensstil hin. So haben sowohl neuartige Food-Produkte wie Smoothies und pflanzliche Milch als auch bewährte Lebensmittel wie Haferflocken, Naturjoghurt und frisches Obst und Gemüse deutlich an Relevanz im Einkaufskorb dazu gewonnen.
Print-Nutzung ist vor allem bei markenorientierten Verbrauchern gefragt
Printmedien spielen im Jahresvergleich (2013-2019) nach wie vor eine zentrale Rolle, wenn es um die Informationsbeschaffung rund um Ernährungsthemen geht. Das gilt insbesondere für markenorientierte Verbraucher. Daneben etabliert sich das Internet mit extremen Wachstumsraten als weitere wichtige Informationsquelle für Kochen und Ernährungstrends, aber auch für die Markenkommunikation.