„Eine Wildobstsorte ist in jedem Garten am richtigen Platz“, erklärt Peter Twisselmann, Mitinhaber der Wildobstbaumschule Friedersdorf. „Schwierig am Wildobst ist eigentlich nur die Definition.“ Denn diese gibt es nicht. Alle Gehölze deren Früchte man essen kann und die kaum züchterisch bearbeitet wurden, zählen zum Wildobst. Die Grenzen zum Kulturobst wie Pflaume, Apfel oder Birne verschwimmen somit leicht.
Wildobst ist gesund und widerstandsfähig
Für die meisten Gartenbesitzer sind ausschließlich die vielen Vorteile der Supergehölze entscheidend. Die meisten Wildobstsorten sind kaum hochgezüchtet und in der Regel ausgesprochen gesund und widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen, wodurch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kaum nötig ist. Die wenigen Schädlinge können guten Gewissens als Nahrung für Vögel und alle anderen Nützlinge an der Pflanze belassen werden. Etwas Pflanzenstärkung reicht völlig aus und es spielt sich sehr schnell ein gesundes Gleichgewicht im Garten ein.
Gut für Mensch und Tier
Auch bei Bienen ist Wildobst beliebt und wird ebenso gerne von anderen Insektenarten angeflogen. Es dient aber nicht nur als Bienenweide, auch Vögeln dienen die Früchte des Wildobstes als sichere Nahrungsquelle. Darüber hinaus unterstützen sie auch unsere Gesundheit. Denn: die meisten Gehölze sind wahre Powerlieferanten für Vitamine, weil im Wildobst noch die ursprünglichen Pflanzeneigenschaften und Inhaltsstoffe enthalten sind. Die vielen gesundheitsfördernden Bestandteile – die Gerb-, Bitter- und Farbstoffe – machen den Geschmack der Wildsorten oftmals etwas ungewöhnlich. Doch gerade diese Pflanzenstoffe sind für eine gesunde Ernährung unverzichtbar. Die Früchte schmecken intensiv und sind lecker. Einige kann man vom Strauch naschen, andere wiederum müssen erst verarbeitet werden.
Auch fürs Auge haben die Wildobstgehölze viel zu bieten
Sie schmücken den Garten im Frühjahr mit attraktiven Blüten und zieren ihn im Herbst mit einer tollen Blattfärbung. Ob für kleine oder für große Gärten, Wildgehölze befriedigen jeden Anspruch. Es gibt sowohl große raumgreifende Sorten als auch kleine und kompakte Gehölze. Aus der Kornelkirsche lässt sich sogar sehr gut eine Hecke schneiden.
„Wildobst ist eben einfach unglaublich vielseitig,“ schwärmt Gärtnermeister Peter Twisselmann. „Wer das Besondere mag, kann hier in der Baumschule aus dutzenden Sorten wählen. Und wenn gleich von Beginn an das passende Gehölz für die jeweiligen Standortbedingungen ausgesucht wird, dann hat man sehr lange viel Freude daran.“