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Zum Weltbienentag („World Bee Day“)

Heute, am 20. Mai ist Weltbienentag. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat ihn offiziell zum „World Bee Day“ ausgerufen – und diesen besonderen Tag, der die Bienen ins Gedächtnis ruft, gibt es aus gutem Grund. Die Bienen sind für die Nahrung der Weltbevölkerung von unschätzbarem Wert. Ein Drittel aller Lebensmittel hängt indirekt vom Bestehen und der Tätigkeit der fleißigen Helfer ab, denn die Bestäubung sichert den Fortbestand vieler Pflanzenarten, wie beispielsweise Kirschen, Wassermelonen oder Brombeeren.

Von den Bienchen und Blümchen

Jeder kennt wahrscheinlich die Geschichte vom Bienchen und Blümchen. Diese harmlose Darstellung der Fortpflanzung ist im Grunde sehr viel wichtiger, als man es auf den ersten Blick vermutet. Denn ohne die Arbeit der Tiere kann es in unserer Natur zu einem großen Ungleichgewicht kommen. Daher ist es von einigem Belang, dass wir uns bewusst werden, wie wir die Bienen schützen können. Es ist leider ein Fakt, dass seit einigen Jahren ein fortschreitendes Bienensterben zu registrieren ist. Gerade in den vergangenen Tagen – kurz vor dem World Bee Day – wurde dies erneut vielfach in den Medien diskutiert.

Ein Kollaps führte zum Umdenken

Der großflächige Einsatz von Pestiziden und Fungiziden führt vermehrt zu dem Verenden ganzer Schwärme und Völker überall auf der Welt. 2006 starben so in kürzester Zeit Milliarden Bienen in den USA. Die zur Klärung beauftragten Behörden benannten dieses Phänomen das Colony Collapse Disorder (CCD „Völkerkollaps“). Es hat allerdings die Aufmerksamkeit für das Problem geschärft, zu Demonstrationen geführt und nach Lösungsansätzen verlangt. Auch in Deutschland konnte 2008 mit Aufkommen eines neuen Pestizides ein Massensterben beobachtet werden. Hier hat diese Auswirkung immerhin zu dem kurzzeitigen Verbot des Pflanzenschutzmittels geführt, das eigentlich nur Schädlinge und nicht auch Nützlinge ausschalten sollte. 2013 erreichten Imker- und Umweltschutzverbände immerhin eine Sperrung dreier gefährlicher Insektenschutzmittel für zwei Jahre. So erschreckend und traurig der Tod dieser Frühlingsboten ist, so haben die Vorfälle in den USA und auch in Deutschland zu einem Umdenken geführt.

Weltbienentag
Gewisse Pestizide und Fungizide beispielsweise zum Sterben ganzer Bienenvölker. Auch der schwindende Lebensraum wie Wildblumenwiesen machen es den Bienen heutzutage schwer

Wieso ist es so wichtig, dafür zu sorgen, dass die Bienen geschützt werden?

Die schwarz-gelben Arbeiter fliegen stetig von einer Blüte zur nächsten und nehmen dabei Pollen auf. Diese wiederum werden an den folgenden Blumen abgestreift und sorgen so für die Bestäubung. Auf die Weise vermehrt sich eine Vielzahl von Gewächsen in unserem Ökosystem.So gehen  beispielsweise 70 Prozent der Anteile des pflanzlich produzierten Vitamin A, das Menschen aufnehmen, auf insektenbestäubte Nutzpflanzen zurück. Bei Vitamin C und Beta-Carotin liegt der Anteil mit 90 Prozent sogar noch höher. Viele der beliebten Obstsorten, allen voran die Zitrusfrüchte, sind auf die Biene angewiesen. Das bedeutet: Stirbt die Biene, pflanzt sich die Frucht nicht fort, der Bestand der Frucht sinkt und am Ende natürlich auch die große Vielfalt, die sich in den Märkten findet und die wir so schätzen.

Was kann ICH gegen das Sterben ausrichten?

In Bezug auf den Einsatz von Pestiziden oder auch Fungiziden müssen Landwirtschaft und Naturschutzbehörden einen Konsens finden, der alle zufriedenstellt. Das ist nicht einfach. Aber es gibt doch einige umweltfreundlichere Alternativen als die Chemiekeule für die  Nahrungsmittelerzeugung, um das Überleben der Bienen langfristig zu sichern und damit auch unsere Nahrungsvielfalt zu erhalten. Viele Landwirte zahlen mittlerweile an die Imker für die Bestäubung durch ihre Bienen. Doch auch das bedeutet Dauerstress für die Tiere. Unterstützend hilft es Wildpflanzen am Feldrand zu belassen oder in den Städten nektarreiche Blumen auf den Balkonen anzusiedeln. Dort können sich Bienenvölker  stärken. Eine biologische Vielfalt im Bereich der Blütenpflanzen ist für die geflügelten Summer ein Muss.

Viele tolle Ideen udn Aktionen finden sich auf der Seite weltbienentag.de

Weltbienentag
Bienenhotels, Balkon- oder Ackerbegleitpflanzen helfen den Bienen

Augen auf beim Honigkauf

Auch der Griff zu biologisch produziertem Honig ist eine gute Wahl. Diese Produzenten sorgen zertifiziert dafür, dass ihre kleinen Arbeiter in gesunde Felder und Wälder fliegen. Immerhin verzehrt jeder Deutsche eineinhalb Kilo des Honigs im Jahr. Das ist Weltspitze. Man sollte im Nachhinein aber darauf achten, die Gläser sorgfältig auszuspülen, denn die Honigreste auf weggeworfenen Verpackungen zieht die Biene zum einen wieder an, bildet aber zum anderen auch giftige Pilze, die sich in der Folge im ganzen Schwarm verbreiten und zum Tode führen. Kleine Bienenhotels, die man ganz einfach basteln und in seiner Umgebung aufstellen kann, sind ebenfalls ein großer Schutz für Wildbienen, von denen die Hälfte der 500 Arten auf der roten Liste stehen. Wir haben es also in der Hand.

Weltbienentag
Es ist eine gute Idee zu heimischen – am besten regionalen – Biohonigen zu greifen.