Attila Hildmann ist die Galionsfigur, wenn es um die vegane Ernährung geht. Er hat seine eigenen Produktmarken auf dem Markt und verfasst absatzstarke Kochbücher. Auch beim Thema Corona versucht der Kochbuchautor nun voranzupreschen – womit er weit weniger Zuspruch erhält. Seine Ansichten über die Pandemie bescheren ihm im Gegenteil Spott und nun auch wirtschaftlich negative Folgen.

Hildmann sieht Infektionschutzgesetz als Zerstörung der Demokratie

Sowohl seine Worte vor dem deutschen Reichstag wie auch die agressiven Äußerungen in den sozialen Netzwerken haben ihn in die Ecke der sogenannten Verschwörungstheoriker manövriert. „Hier wird Hochverrat am Deutschen Volk begangen! Alle Akteure bei Corona haben euch angelogen, Statistiken gefälscht und ALLES DETAILGETREU LANGE GEPLANT!“, schreibt der 39-Jährige beispielsweise bei facebook. Es sei die politische Obrigkeit, die die Corona-Pandemie nutze, um die Mündigkeit der Menschen einzuschränken – zum Beispiel durch Zwangsimpfungen. Er bezeichnet Jens Spahn als „Spahnferkel“ und die Bundesregierung als korrupte Politiker, weil sie haltlose Befehle ausführen, um unsere Demokratie einzuschränken. Aussagen, die Hildmann gegenüber der Polizei bei seinem Aufruf zur Demonstration vor dem Reichstag äußert. Tatsächlich ist er mit dieser Meinung nicht ganz alleine und er erhält einigen Zuspruch. Aber der Großteil derer, die auf seine Videos, Demonstrationen und Aussagen reagieren, ist empört. Neben Gegenargumenten erhielt er bereits Beschimpfungen und auch sein Restaurant wurde bereits mehrfach Opfer von Vandalismus.

Auch der Handel reagiert mit drastischen Schritten auf seine öffentlichen Auftritte.

Handel distanziert sich von Hildmann

Kaufland hat mittlerweile angekündigt, die Hildmann-Artikel aus dem Sortiment auszulisten. Gegenüber der Zeitung Welt sagte eine Sprecherin des Unternehmens: „Mit Befremden haben wir die Weltanschauung von Attila Hildmann zur Kenntnis genommen“, die dem Vehaltenskodex des Unternehmens widerspreche.

Auch die Drogeriekette Vitalia geht diesen Schritt und verkauft die Produkte des selbst ernannten „Veganators“ nicht mehr. Sogar Auch Voelkel äußerte sich gegenüber der Welt, dass sie die Produktion oder die Abfüllung des Energydrinks „Daisho“ in ihrem Werk einstellen werden. „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von der in den letzten Tagen getätigten Rhetorik Attila Hildmanns. Basis unserer Zusammenarbeit mit der Marke Daisho sind der Umwelt- und Tierschutz sowie der Respekt einer freiheitlich demokratischen Grundordnung“, so die Bestätigung der Firma gegenüber der Zeitung.

Hildmann kämpft weiter

„Egal, was mit mir geschäftlich passiert, ob ich insolvent gehe oder sie mir Bomben in den Laden schmeißen oder mir `ne Kugel in den Kopf ballern! Es war es ALLES Wert und ich bereue keine einzige Aussage“, schrieb Hildmann noch vor drei Tagen.

Titelbild: Screenshot Video „Reichstag  Rede Ausschnitt“ Instagramm Attila Hildmann